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Heute möchte ich euch das mittelalterliche Versepos Willehalm näherbringen. Wolfram von Eschenbach (gest. um 1220) beschreibt darin vor dem Hintergrund des Abwehrkampfes gegen die Sarazenen die Liebe zwischen dem christlichen Ritter Willehalm und Arabel, der Tochter des muslimischen Königs Terramer. Eine Besonderheit des Willehalm ist, dass der Krieg nicht verherrlicht und weder Christen noch Muslime als eindeutig gut oder böse darsgestellt werden, sondern es wird vor allem das durch den Krieg verursachte sinnlose Leid betont. Als Vorlage dienten dem Dichter Wolfram Texte aus der altfranzösischen literarischen Tradition.

In diesem Zusammenhang möchte ich euch ein Buch empfehlen, in dem der Stoff des Willehalm auf leicht zugängliche Weise nacherzählt wird. Und zwar hat die Autorin Gudrun Opladen das Buch Willehalm und Arabel * geschrieben, in dem sie sowohl die Kriegshandlungen als auch die Liebe zwischen Willehalm und Arabel schildert. ...weiterlesen "Willehalm von Wolfram von Eschenbach – ein mittelalterliches Antikriegsepos"

muot mit Bedeutungen wie „Seele, Geist, Gesinnung, Mut usw.“ ist zuerst im 8. Jh. im Althochdeutschen bezeugt. Dem Wort liegt germanisch *mōþa- „Sinn, Mut, Zorn u. a.“ zugrunde. Im germanischen Sprachraum ist es mit gotisch moþs, altnordisch módr, aengl. mōd, engl. mood „Stimmung, Laune“ verwandt. Möglicherweise gehört es zu lat. mōs „Sitte“ und griech. mōmai „ich strebe, trachte, begehre“.

Im Hochmittelalter war muot ein wichtiger Begriff für die Kultur des Rittertums. Der hôhe muot gilt als höchster Wert für das Rittertum der Stauferzeit. ...weiterlesen "Wortgeschichte(n): Mut"

Mit dem Begriff Minne wird heute meist die höfische Liebe (hôhe minne) bezeichnet, die in zahlreichen Minneliedern besungene, unerfüllte Sehnsucht eines Ritters nach der unerreichbaren Dame (vrouwe). Im Mittelalter hingegen wurde nicht nur die höfische Liebe minne genannt, sondern der Begriff umfasste verschiedene Phänomene der Zuneigung, von oberflächlicher Freundlichkeit bis zu religiöser Ekstase. ...weiterlesen "Wortgeschichte(n): Minne und Liebe"

Der Reclam-Band ist empfehlenswert für jeden, der sich einen Überblick über die Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit verschaffen will. Es handelt sich um eine Neuauflage aus dem Jahr 2010 von Brunners Geschichte der deutschen Literatur des Mittelalters im Überblick * von 1997, die um ein Kapitel zur frühneuhochdeutschen Literatur ergänzt wurde. ...weiterlesen "Buchtipp: Horst Brunner: Geschichte der deutschen Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit"

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Über die mittelhochdeutsche Sprache habe ich bereits einiges geschrieben. In diesem Artikel möchte ich dir ein paar Tipps geben, wie du selbst Mittelhochdeutsch lernen kannst, z.B. weil du es im Studium musst oder dich einfach dafür interessierst. ...weiterlesen "Mittelhochdeutsch lernen"

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Das Hildebrandslied ist ein germanisches Heldenlied. Dieses Genre entstand ungefähr vom 5. bis 8. Jahrhundert, die Lieder wurden damals nur mündlich überliefert. Als einziges deutsches (genauer: althochdeutsches) Heldenlied ist das Hildebrandslied bis in unsere Zeit erhalten geblieben. In der Vita Karoli Magni wird erwähnt, dass Karl der Große Heldenlieder sammelte, aber Genaueres wissen wir über diese Sammlung nicht. Germanische Heldenlieder sind sonst nur aus anderen Sprachen bekannt, zum Beispiel das altnordische Ältere Atlilied oder das altenglische Finnsburglied.

Anfang des Hildebrandsliedes
Anfang des Hildebrandsliedes

Das Hildebrandslied entstand vermutlich in der zweiten Hälfte des 8. Jh. Um 830/840 schrieben es zwei Personen ...weiterlesen "Das Hildebrandslied"

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Minnesang ist eine Form der Liebeslyrik, die im hohen Mittelalter gepflegt und von Sängern mündlich vorgetragen wurde. Es handelt sich um eine literarische Ausdrucksform des Adels. Die Zeit des Minnesangs dauerte ungefähr von 1150-1300.

Das Publikum der Minnesänger war adlig. Die Lieder wurden meist bei Hofe vorgetragen. Die Sänger selbst stammten aus allen sozialen Schichten. Mitglieder des Hochadels sind als Autoren bezeugt, wie Kaiser Heinrich oder der Markgraf Otto von Brandenburg. Viele Dichter von Minneliedern waren, Ministerialen ...weiterlesen "Der Minnesang im Mittelalter"

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Der Anfang des Nibelungenliedes in Manuskript C, um 1220-1250
Der Anfang des Nibelungenliedes in Manuskript C, um 1220-1250

Uns ist in alten mæren wunders vil geseit
von helden lobebæren, von grôzer arebeit,
von freuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,
von küener recken strîten muget ir nu wunder hœren sagen.

Diese mittelhochdeutschen (mhd.) Zeilen stammen aus dem Nibelungenlied und wirken auf den ersten Blick wie eine Fremdsprache, obwohl manche Wörter dir sicher bekannt vorkommen. ...weiterlesen "Mittelhochdeutsch – die Sprache des Hochmittelalters"

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